Weltlachtag

Heute schon gelacht? Wenn nicht, dann wird’s aber Zeit, denn heute ist der Weltlachtag und er ist schon fast vorbei … 😮
Ich helfe mal dabei und stelle euch einen Text von mir vor. Er trägt den Titel „Schizophren“ und bringt euch zum lachen oder zumindest zum schmunzeln (hoffe ich zumindest) – have fun!

Shizophren

Da ist eine Person in meinem Kopf,
die hin und wieder mein Leben bestimmt,
indem sie mir in gewissen Situationen Entscheidungen abnimmt,
und mit der Zeit immer mehr an Macht gewinnt,
so kommt es, dass meine Handlungen meistens alles andere als vernünftig sind.

Den Verstand als Exekutive abgelöst,
mischt sie sich immer wieder in mein Leben ein,
stellt mir dadurch viel zu oft ein Bein.

Sie sorgt dafür, dass ich morgens länger im Bett liege,
wenn ich eigentlich aufstehen sollte,
sie bringt mich dazu noch ein Bier zu bestellen,
obwohl ich gerade gehen wollte,
sie ist verantwortlich dafür, dass ich abends wach bleibe,
anstatt schlafen zu gehen,
neigt dazu mir im Wege zu stehen,
bringt mich dazu ungesundes Zeug zu essen,
wichtige Termine zu vergessen,
mich mit Freunden bei Trinkspielen und Mutproben zu messen,
fast so als wäre ich von einem Dämon besessen.


Der Vergleich ist allseits bekannt,
der Engel symbolisiert das Gewissen, den Verstand,
dann muss die Person in meinem Kopf wohl der Teufel sein,
und der ist scheinbar gar nicht mal so klein,
gewinnt diesen Kampf immer wieder, jedes Mal,
und ich treffe dann häufig die falsche Wahl.

Versuche dann dieser Person die Schuld in die Schuhe zu schieben,
ich sage dann: sie hat mich zu dieser Entscheidung getrieben!
Doch das glaubt man mir wohl kaum,
genauso könnte ich behaupten Schnee sei braun.

Ich weiß auch nicht wie man das macht,
den größten Teil der Entscheidungskraft,
der Vernunft zu übertragen,
damit man nicht zurückblickt,
an all‘ den ganzen Tagen,
um zu sich selbst zu sagen:
die Konsequenzen hast alleine du zu tragen.
Was hast du wieder für einen Mist gemacht,
welche Scheiße hast du jetzt wieder verzapft,
hast mal wieder alle, nur nicht dich, zum lachen gebracht,
und dir damit auch noch Probleme verschafft.

Hey, so kann’s definitiv nicht weitergeh’n,
jeder, außer dir, hat doch vorher schon eingeseh’n
und gesagt: „Yo, man! Das ist ne Scheißidee!“

Doch du konntest mal wieder nicht anders,
dich nicht davon abbringen lassen,
und könntest dich selbst nicht mehr dafür hassen.

Die Person in meinem Kopf ist nicht zu bändigen,
das führt halt zu den ständigen
dummen Handlungen, blöden Eskalationen,
die auch das Leben anderer nicht verschonen.
Was hab‘ ich nicht schon alles gemacht,
nicht nur mich, sondern auch andere in Verlegenheit gebracht.

Die Freundin macht Schluss und was mache ich?
Ich überreiche ihr auch noch ein selbstgeschrieb’nes Gedicht.
Natürlich hat es nichts gebracht,
es bleibt dabei: Sie hat Schluss gemacht.
Doch die Person in meinem Kopf
denkt sich: komm, einer geht da noch!

Schon seh‘ ich mich nachts, nur mit mir und vielen Flaschen Bier,
und nähe eigenhändig ein Kuscheltier:
Nach nur zehn Stunden,
vielen Runden
auf dem Bierkarussell,
ist es auch schon wieder hell,
also Zeit den nächsten Schritt Richtung persönlicher Apokalypse zu machen,
also packe ich meine wichtigsten Sachen:
Selbstgenähter Bär in weiß,
lebt ja schließlich auf dem Eis,
tausche Kaffee gegen Bier,
damit ich auf dem Weg nicht auch noch den Führerschein verlier‘.
Ein guter Freund erklärt sich bereit
und schenkt mir bei der Fahrt Geleit.

Um es kurz zu machen
Das Ergebnis war vorherzusehen:
Und zwar, dass wir auch weiterhin getrennter Wege gehen,
naja, immer und überall das Positive sehen:
Jetzt können wir uns die Kante geben, einen saufen gehen,
und wieder gibt’s ein Kapitel mehr im Buch der schlechten Ideen.

Faszinierend wie diese Person es schafft,
mein Leben Stück für Stück und mit aller Kraft
jeden Tag mehr und mehr zur Hölle auf Erden macht,
die SMS an die Ex-Freundin, spät in der Nacht,
hat selbstverständlich ebenso wenig den erhofften Erfolg gebracht.

Schlimmer wird’s noch wenn sich diese Person mit ihrem besten Freund, dem Alkohol, verbündet,
damit auch der letzte noch so kleine Funke an Restvernunft verschwindet.
Schon sehe ich mich zur Tankstelle laufen,
eine Flasche Vodka kaufen,
damit der Pegel nicht sinkt
und mir direkt das nächste Unglück bringt.

Zu dritt in ’nem Einkaufswagen
den nächstbesten Abhang hinunterjagen,
ein Rudel Skinheads nach ’ner Kippe fragen,
kiffen auch an Wochentagen,
all‘ das sind so Sachen,
die sollt‘ ich besser nur in Träumen machen.

Aber blöderweise ist das die Realität,
das merke ich nur leider viel zu spät.
Auch wenn diese Geschichten Vergangenheit sind,
die nächste Idee, da bin ich sicher, kommt bestimmt.

*to be continued*

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